Foto: Burschenmusik, 1924

Die Gründung der Blasmusik Mannswörth wird auf das Jahr 1924 datiert. Die Mannswörther Kirchenchronik berichtet von einer Musikkapelle, die am Ostersonntag nach dem Hochamt "Großer Gott wir loben Dich" spielte. Zu dieser Zeit existierten zwei Kapellen: die Burschenmusik Mannswörth unter dem damaligen Obmann Franz Wegl und Kapellmeister Leopold Geyer sowie der Arbeitermusikverein Mannswörth unter dem damaligen Obmann Georg Rentsch und Kapellmeister Lorenz Geher.

Foto: Arbeitermusik, 1924

Während der Jahre des Zweiten Weltkriegs verschmolzen die beiden Kapellen aufgrund des Mangels an Musikern zu einer einzigen Einheit. In dieser Zeit wurde die Probentätigkeit eingestellt. Erst im Jahr 1946 nahm der Musikverein unter der Leitung von Kapellmeister Karl Lehrner die Proben wieder auf. Karl Lehrner hatte die musikalische Leitung bis 1976 inne.

In den 50er und 60er Jahren litt die Kapelle unter einem Mangel an Nachwuchsmusiker*innen. Die Gründung der Musikschule Schwechat im Jahr 1963 verbesserte die Situation erheblich, da Eltern nun die Möglichkeit hatten, ihre Kinder in die nahe Musikschule zu schicken. Innerhalb des Vereins trug auch Gottfried Brunner maßgeblich dazu bei, dass es die Blasmusik Mannswörth auch heute noch gibt. Durch seinen Unterricht, hat er es geschafft, Kinder und Jugendliche für die Blasmusik zu begeistern.

Dass auch heute noch einige seiner damaligen Schüler*innen als aktive Musiker*innen im Musikverein tätig sind, zeigt, wie wichtig sein Wirken für den Verein war und ist.

Foto: Blasmusik Mannswörth, ca. 1980

Im Jahr 1976 übernahm Hermann Kochinger vorübergehend die Leitung des Orchesters, als der damalige Kapellmeister, Karl Lehrner, krankheitsbedingt nicht mehr an den Proben und Veranstaltungen teilnehmen konnte. Als Lehrner 1977 verstarb, war Hermann Kochinger bereit, die Rolle des Kapellmeisters dauerhaft zu übernehmen.

Er absolvierte einen dreijährigen Lehrgang des Niederösterreichischen Blasmusikverbands in Haag und schloss 1979 mit Auszeichnung die Kapellmeisterprüfung ab. Damit hatte die Blasmusik Mannswörth erstmals einen Kapellmeister aus den eigenen Reihen. Bis zu seinem Tod im Jahr 2009 leitete und prägte Herrmann Kochinger das Orchester. Im Jahr 2009 übernahm seine Tochter Eva König, nachdem sie schon viele Jahre als Musikerin im Verein tätig war, die musikalische Leitung.

In den ersten Jahrzehnten wurde in Wirtshäusern geprobt. Im Jahr 1990 erhielt die Blasmusik Mannswörth gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Mannswörth unter Bürgermeister Rudolf Tonn ein neues Gebäude, inklusive eines Mehrzwecksaals, der bis heute als Musikheim dient.

Zum 90-jährigen Bestehen wurde an eine Tradition angeknüpft, die schon bei anderen runden und halbrunden Jubiläen gepflegt wurde: Es wurde gefeiert! 2014 mit einem ausgelassenen Zeltfest am Sportplatz Mannswörth. Auch die Jugendförderung erhielt Anfang der 2010er Jahre neuen Schwung durch die Errichtung eines zweiten Orchesters - dem Jungbläser*innen-Orchester - und einer Kooperation mit der Musikschule Schwechat und der Volksschule Mannswörth, die gemeinsam eine Bläserklasse eingerichtet haben.

Foto: Blasmusik Mannswörth, 15. Juni 2013

Die Jahre 2020 und 2021 waren auch in unserem Verein von der beispiellosen Herausforderung der Corona-Pandemie geprägt, was zu massiven Einschränkungen bei Proben und Veranstaltungen führte. Sogar das traditionelle Weihnachtskonzert musste ausfallen. Mit dem Jahr 2022 und der Lockerung der Beschränkungen wegen der Pandemie konnten Proben, Veranstaltungen und das Weihnachtskonzert wieder in vollem Umfang stattfinden. 2023 waren wir auch wieder bei der Marschmusikbewertung dabei.

2024 steht das 100-jährige Bestandsjubiläum der Blasmusik Mannswörth bevor – ein Meilenstein, der mit besonderer Freude und Stolz erwartet wird.

Foto: Blasmusik Mannswörth, 1. Februar 2024